ERASMUS-F - eine Vorläuferstudie zu den 'Enabling Technologies' für IFU-MOS Instrumentierung am 42-m E-ELT
Abb.1 Integrale-Feld- und Multi-Objekt-Spektroskopie mittels hexagonaler Faserbündel
Im Rahmen der ERASMUS-F Vorläuferstudie wurden Lösungen zu einer möglichen Platzierung eines fasergekoppelten Instrumentes am VLT erarbeitet (Abb.2). In Angriff genommen hatte das Konsortium dieses Projekt bereits vor einem von ESO veröffentlichen 'Call for Proposals' im Herbst 2010, der damit die Möglichkeiten zur Installation eines Vollinstrumentes statt eines rudimentären Testaufbaus eröffnete. Da ERASMUS-F ursprünglich an den OzPoz Faser-Positionierer von FLAMES gekoppelt werden sollte, wurden Alternativen erarbeitet, die es erlaubten, das modulare Konzept auch unterhalb der Nasmyth Plattform zu platzieren, da Letztere durch FLAMES bereits stark belegt ist und trotz einer Plattformerweiterung (analog zu MUSE) nur einen sehr beschränkten Platz für zusätzliche Installationen bietet bzw. ein modularer Ausbau und Aufstockung gar ausgeschlossen erschien.
Abb.2.: ERASMUS-F Studie mit optimaler Ausnutzung des Faser-Positionierer OzPoz von FLAMES auf NAS-A des VLT/UT2.
Option 2 sah vor, das modulare Instrumenten-Assembly hängend unterhalb der Plattformstruktur unterzubringen. Dies hätte alle Vorteile der Nähe zu OzPoz, macht allerdings die Handhabung der Komponenten schwieriger. Deshalb wurde im Vorschlag 3 auf eine bereits existierende Lösung zurückgegriffen. So besitzt UT4 des VLT zum Testen adaptiver Optik am künstlichen (Laser-) Stern ein eigenes Laserlaboratorium unterhalb der Nasmyth Plattform, welches einer eigenen Zwischenplattform bedarf, die in die vorhandene Teleskopstruktur integriert wurde. Diese Lösung böte alle Möglichkeiten, ERASMUS-F dauerhaft zu installieren, ohne die vorhandene FLAMES Installation zu beinträchtigen.
Obwohl ESO diese Vorstudie nicht als mögliches VLT Vollinstrument auswählte, soll das Konzept hexagonaler Faserbündel dennoch nicht aufgegeben und im Rahmen der ESO 'Enabling Technologies' für E-ELT Instrumentierung weiterverfolgt werden. Dazu soll ein Prototyp an einem Teleskop des AIP seine Leistungsfähigkeit am Objekt demonstrierren. Das ERASMUS-F Konzept eröffnet gänzlich neue Perspektiven in der Beobachtung indem es die Integrale-Feld- mit der Multi-Objekt-Spektroskopie also IFU & MOS vereint (siehe Abb.1).