Presseinformation: Die Gesänge der Ptolemäer – das Ägyptenbild in Händels Opern
Nr. 75 - 21.05.2021
Virtuelle Ausstellung mit Originalen aus Göttinger Universitätssammlungen geht online
(pug) Warum hat Georg Friedrich Händel drei Opern geschrieben, die im Alten Ägypten spielen? Welches Bild hatte der Komponist von Ägypten? Und was haben Händel und Ägypten überhaupt mit Göttingen zu tun? Diesen Fragen können Besucherinnen und Besucher in der virtuellen Ausstellung „Die Gesänge der Ptolemäer. Ägyptenrezeption in den Opern von Georg Friedrich Händel“ nachgehen. Sie wird ab Dienstag, 25. Mai 2021, unter https://haendel-aegypten.gbv.de/ zu sehen sein.
„In einer Art Kuriositätenkabinett des 18. Jahrhunderts stellen wir ausgewählte Objekte aus den Göttinger Sammlungen vor und betrachten diese aus verschiedenen Perspektiven“, so die Ägyptologin Dr. Janne Arp-Neumann. Sie hat gemeinsam mit Studierenden des Seminars für Ägyptologie und Koptologie der Universität Göttingen die Ausstellung entwickelt. Neben der Wahrnehmung Ägyptens zu Händels Zeiten vergleichen sie beispielsweise die Geschichten der ‚ptolemäischen‘ Opern mit historischen Kenntnissen über die Ptolemäer.
„Wir thematisieren nicht nur die Musik der pharaonischen Zeit, sondern bringen sie auch zum Klingen“, betont Arp-Neumann. Die experimentelle Musikarchäologin und Ägyptologin Dr. Heidi Köpp-Junk hat zu diesem Zweck altägyptische Liedtexte, die sich auf Papyrus erhalten haben, vertont. Sie begleitet sich dabei mit Repliken altägyptischer Instrumente, insbesondere einer Laute aus der Zeit von Tutanchamun (um 1300 v. Chr.). Wer sich darüber hinaus für Händel in Göttingen interessiert, kann die Aufführung seiner Oper „Julius Cäsar“ 1922 in der Leinestadt nacherleben – mit Bühnenbild, Kostümen und Objekten aus aller Welt. Auch „Fun facts“ hat das Team um Arp-Neumann gesammelt, die zur Unterhaltung beitragen.
Die als Digitalisate eingebundenen Göttinger Objekte kommen aus mehreren Sammlungen der Universität Göttingen: der Sammlung des Seminars für Ägyptologie und Koptologie, der Musikinstrumentensammlung, der Anthropologischen Sammlung, der Kunstsammlung und der Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen. Weitere Werke befinden sich unter anderem in der SUB Hamburg Carl von Ossietzky, der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, dem Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig, der Bibliothek der Stiftung Händel-Haus Halle (Saale), dem Metropolitan Museum of Art, New York, und der British Library, London. Links geben unter anderem Hinweise zur Cestius-Pyramide in Rom oder dem Philae-Obelisken auf dem Anwesen von Kingston Lacy, Dorset.
Die Ausstellung wird am Dienstag, 25. Mai 2021, um 18 Uhr mit einem Video auf dem YouTube-Kanal der Göttinger Händel-Festspiele unter www.youtube.com/c/haendelfest/featured eröffnet. Sie wird fortlaufend weiterentwickelt, sodass sich mehrmaliges Besuchen lohnt.
Kontakt:
Dr. Janne Arp-Neumann
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Ägyptologie und Koptologie
Kulturwissenschaftliches Zentrum
Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen
Telefon: 0551 39-21200
E-Mail: jarp@uni-goettingen.de
www.uni-goettingen.de/de/dr-janne-arp-neumann/472661.html