Presseinformation: Nachwuchs-Teilchenphysiker aus ganz Europa tagen in Göttingen
Nr. 116 - 23.07.2021
Europäische Sommerschule zur Hadron-Collider-Physik feiert zehntes Jubiläum
(pug) An der Universität Göttingen findet zurzeit die zehnte europäische Sommerschule zur Hadron-Collider-Physik (HASCO) für Bachelor- und Masterstudierende statt. Mit dabei sind insgesamt 91 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 26 Universitäten und Instituten aus Afrika, Asien, Europa und Amerika. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Schule hybrid organisiert: Etwa die Hälfte der Studierenden und Lehrenden nimmt virtuell per Videokonferenz oder über andere Online-Formate teil, die andere Hälfte ist in kleineren Gruppen über mehrere Räume in Göttingen verteilt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Göttingen werden alle zwei Tage über den Campus-Covid-Screen getestet, sämtliche sozialen Aktivitäten finden draußen statt.
Auf der Sommerschule diskutieren die Studierenden eine Woche lang mit Lehrenden der Universität Göttingen, zahlreicher europäischer Universitäten und des europäischen Forschungszentrums für Elementarteilchenphysik CERN in Genf. Im Mittelpunkt stehen dabei Grundlagen der Quantenfeldtheorie und aktuelle Fragen der Hadron-Collider-Physik, wie sie beispielsweise am Large Hadron Collider des CERN untersucht werden. Neben der Physik des LHC, der Ende dieses Jahres bei erhöhter Energie wieder in Betrieb geht, gibt es als Besonderheit in diesem Jahr auch eine Vorlesung zu Methoden des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz. Wissenschaftler der Universität Göttingen sind an der Forschung am LHC intensiv beteiligt, leiten inzwischen sogar die deutschen Aktivitäten und untersuchen dadurch die innersten Strukturen der Bausteine der Natur und deren Eigenschaften.
„Diese Art der Grundlagenforschung lässt sich nur in großen und internationalen Teams von Expertinnen und Experten aus aller Welt erfolgreich durchführen“, erklärt der lokale Organisator der Sommerschule, Prof. Dr. Arnulf Quadt vom II. Physikalischen Institut der Universität Göttingen. „Aus der Entwicklung der Quantenmechanik in Göttingen ist die Elementarteilchenphysik in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten entstanden. Wir schulen jetzt unsere Studierenden auf höchstem Niveau und lassen sie gleichzeitig schon zu Beginn ihres Studiums erleben, wie kreativ, harmonisch und produktiv Europa und die ganze Welt zusammenarbeiten.“
Zu den aktuellen Forschungsthemen der Sommerschule gehören unter anderem Quantenchromodynamik und Jets, statistische Methoden der Datenanalyse, maschinelles Lernen, der LHC als Teilchenbeschleuniger, Detektorphysik, das Top-Quark, Supersymmetrie und das Higgs-Boson, dessen fermionische Kopplung erst im vergangenen Jahr von den beiden Experimenten ATLAS und CMS beobachtet wurden. Weitere Informationen sind unter http://hasco.uni-goettingen.de zu finden.
Hinweis an die Redaktionen:
Journalisten sind zur Abschlussveranstaltung der Sommerschule am Montag, 26. Juli 2021, herzlich eingeladen. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten dort ihre Zeugnisse, darüber hinaus besteht die Möglichkeit für Interviews mit Studierenden und Lehrenden der Sommerschule. Die Abschlussveranstaltung beginnt um 11 Uhr in der Fakultät für Physik, Friedrich-Hund-Platz 1, Hörsaal 5.
Kontakt:
Prof. Dr. Arnulf Quadt
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik – II. Physikalisches Institut
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-27635
E-Mail: aquadt@uni-goettingen.de
Internet: http://physik2.uni-goettingen.de