Presseinformation: Koloniale Konflikte um regenerative Ressourcen in Tansania
Nr. 68 - 03.06.2022
Historiker Dr. Lars Kreye mit Boehringer Ingelheim Preis für Geisteswissenschaften ausgezeichnet
(pug) Fossile Rohstoffe und Waldressourcen sowie ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt sind nicht nur heute wichtige Themen. Der Historiker Dr. Lars Kreye untersuchte im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Universität Göttingen den Umgang mit den Waldressourcen in Tansania durch die deutsche Kolonialmacht zwischen 1892 und 1916. Aus der Perspektive der Kolonial-, Umwelt- und Sozialgeschichte analysierte er die durch Abholzung, Brandrodung und Waldschutz verursachten sozialen und ökologischen Konflikte und wie sich diese lokal wie international auswirkten. Für sein wissenschaftliches Werk ist er nun mit dem 1. Preis des „Boehringer Ingelheim Preises für Geisteswissenschaften 2022“ ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Lars Kreye war Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs „Interdisziplinäre Umweltgeschichte“ der Universität Göttingen und wurde hier im Jahr 2018 promoviert. Seine Dissertation betreute Prof. Dr. Rebekka Habermas vom Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte. Unter dem Titel „,Deutscher Wald‘ in Afrika. Koloniale Konflikte um regenerative Ressourcen, Tansania 1892–1916“ erschien seine Dissertation im Jahr 2021 im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht. Die Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften zeichnete ihn nun mit ihrem neu geschaffenen Preis aus. Kreye unterrichtet heute die Fächer Geschichte und Politik-Wirtschaft am Hölty-Gymnasium Wunstorf.