Presseinformation: „Moving Things“ – die Sprache der Dinge zu Flucht und Migration
Nr. 146 - 19.10.2022
Sonderausstellung im Forum Wissen vom 28. Oktober 2022 bis zum 15. Januar 2022
(pug) „Moving Things. Zur Materialität von Flucht und Migration“ – unter diesem Titel zeigt das Forum Wissen der Universität Göttingen vom 28. Oktober 2022 bis zum 15. Januar 2023 eine Sonderausstellung, die der Frage nachgeht, welche Rolle Dinge im Rahmen von Flucht und Migration spielen. „Moving Things“ geht auf das Forschungsprojekt „Zur Materialität von Flucht und Migration“ zurück, das von drei Verbundpartnern getragen wurde: dem Institut für Ethnologie der Universität Göttingen, dem Museum Friedland und dem Berliner Ausstellungsbüro Die Exponauten.
Von September 2018 bis Juli 2021 untersuchte das Forschungsprojekt unter anderem folgende Fragen: Welche Emotionen, Hoffnungen und Erwartungen tragen Objekte wie ein Smartphone, ein Paar Schuhe oder ein Koffer in sich? Was hat materieller Besitz mit Menschenwürde zu tun? Was bedeutet es, wenn er verloren geht? Wie verändern Menschen Dinge? Wie verändern Dinge wiederum Dinge Menschen?
In der Ausstellung werden die Fragen auf vielfältige Weise behandelt. Sieben Räume widmen sich in freier Folge bewegten und bewegenden Dingen. Im Fokus stehen zum Beispiel Koffer, Schuhe, Papiere, Essen, ein Boot, Smartphones, Kunstwerke. Sie bieten Anlass, sich mit damit zusammenhängenden Themen wie Körper, Grenzen, Gemeinschaftlichkeit, Zuhause, Solidarität, Repräsentation und Transformation auseinanderzusetzen. Dabei wirft „Moving Things“ ein neues Licht auf die heutigen Bedingungen von Flucht und Migration.
Ausgangspunkt waren Forschungen im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen. Die Gespräche und Begegnungen im Rahmen der Recherche führten bald weit über Südniedersachsen hinaus: nach Moria und in die Türkei, nach Syrien und zu afghanischen Communities im Iran.
Die Ausstellung, die von der Kooperative für Darstellungspolitik Berlin mitentwickelt wurde, wagt den Versuch, die Materialität von Migration zu visualisieren. Die Formen reichen von Arrangements, die ganz auf Objekte verzichten, über konzentrierte Blicken auf einzelne Dinge, bis hin zu künstlerischen Positionen und räumlichen Szenarien.
In Kooperation mit dem Museum Friedland und dem Kunstverein Göttingen bietet das Forum Wissen ein vielfältiges Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm zur Ausstellung. Nähere Informationen sowie alle Angebote und Termine finden sich unter www.forum-wissen.de und www.museum-friedland.de.
Die Ausstellung Moving Things wird durch die Kulturstiftung der Länder, die Stiftung Niedersachsen sowie im Rahmen des Förderschwerpunktes „Sprache der Objekte“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Sonderausstellung „Moving Things“ wird am Donnerstag, 27. Oktober 2022, um 18.30 Uhr im Vestibül des Forum Wissen eröffnet. Es sprechen Prof. Dr. Christoph Bleidorn, Wissenschaftlicher Leiter des Forum Wissen, Prof. Dr. Andrea Lauser, Institut für Ethnologie, und Prof. Dr. Joachim Baur, Die Exponauten Berlin.
Neben der offiziellen Eröffnung laden wir ebenfalls am 27. Oktober 2022 um 11 Uhr Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich zu einer exklusiven Preview ein. Bei dieser Gelegenheit werden Prof. Dr. Andrea Lauser, Universität Göttingen, und Prof. Dr. Joachim Baur, Technische Universität Dortmund und Exponauten Berlin, mit einem geführten Rundgang die Ausstellung „Moving Things“ vorstellen und auf Fragen eingehen.
Kontakt:
Christian Blohm
Museum Friedland
Telefon: 05504 8056-203