Presseinformation: Umweltfreundliche Bekämpfung des Rapserdflohs und rote Bete für Milchkühe
Nr. 3 - 11.01.2023
Alumniverein der Fakultät für Agrarwissenschaften zeichnet originelle Masterarbeiten aus
(pug) Der Ehemaligenverein der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Göttingen hat die originellsten agrarwissenschaftlichen Masterarbeiten von Göttinger Studierenden aus dem Jahr 2022 ausgezeichnet. Doga Cedden erhielt für seine Abschlussarbeit über die Bekämpfung des Rapserdflohs auf biomolekularer Ebene 500 Euro. Seine Kommilitonin Svenja Hermes wurde für ihre Masterarbeit über das Potenzial von roter Bete als heimisches Futtermittel für Milchkühe mit 250 Euro ausgezeichnet.
Die Bekämpfung des Rapserdflohs hat eine große Bedeutung für den mitteleuropäischen Rapsanbau. Normalerweise wird dieser Schädling mit klassischen Insektiziden bekämpft. Cedden hat sich mit dem zielgerichteten Abschalten von Genen (RNA Interference) beschäftigt. Bisher wurden Gene von Schädlingen durch gentechnisch veränderte Pflanzen abgeschaltet. Cedden hat Möglichkeiten zur Entwicklung eines RNA-Sprays aufgezeigt, mit dem die Gene des Rapserdflohs ohne Umweg über gentechnisch veränderte Pflanzen angegriffen werden. „Die Arbeit von Doga Cedden ist hochgradig originell, da sie erstmalig das Potenzial eines RNAi-basierten Pflanzenschutzes gegen den Rapserdfloh aufzeigt. Bislang gibt es keine Studien, die den Einfluss von RNAi auf die Mobilität von Insekten und deren Veränderungen untersuchen“, so Jurymitglied Dr. Maike Kayser vom Unternehmen KWS. Die Arbeit wurde in der Abteilung für Agrarentomologie im Departement für Nutzpflanzenwissenschaften erstellt.
Die Rote Bete zählt zu den Rüben und ist durch ihren hohen Proteingehalt und geringen Zuckergehalt als Futterpflanze für Milchkühe interessant. Hermes verglich in ihrer Arbeit die Inhaltsstoffe und Wirtschaftlichkeit verschiedener Sorten und testete sie als Mischfutter auf dem Familienbetrieb. „Svenja Hermes hat einen sehr originellen Beitrag bei der Suche von heimischen Futtermitteln als Proteinquelle geleistet“ sagt Jurymitglied Dr. Johanna Mörlein, Leiterin des Sensoriklabors der Universität Göttingen. Die Arbeit wurde in der Abteilung für Wiederkäuerernährung im Departement für Nutztierwissenschaften erstellt.
Das Chapter Agrarwissenschaften zeichnet jedes Jahr Masterarbeiten aus, die nicht nur von einer guten akademischen Leistung zeugen, sondern auch innovative Ansätze und Lösungen aufzeigen und eine besondere Bedeutung für die agrarwissenschaftliche Praxis besitzen. Das Chapter ist Teil des Alumni Göttingen e.V., einer internationalen Gemeinschaft von Ehemaligen, Studierenden und Angehörigen der Universität Göttingen.
Kontakt:
Chapter Agrarwissenschaften – Alumni e.V.
Dr. Karsten Möller
Stellvertretender Vorstandssprecher
vorstand.agrar@alumni-goettingen.de
Denise Radda
Georg August Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Dekanat - Wissenschaftskommunikation
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Tel: 0551 39-26249, E-Mail: denise.radda@uni-goettingen.de