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Presseinformation: Wie wir Rassismus in der Schule lernen oder verlernen können

Nr. 20 - 09.02.2024

Neue Angebote für Schulen und Lehrkräfte im Stadtlabor – Aufruf für offenes Archiv

 

(pug) Welches Bild vermitteln Schulbücher von Menschen außerhalb Europas? Was ist in der Göttinger Bevölkerung zur Kolonialgeschichte bekannt? Und was hat das mit uns heute zu tun? Das Kooperationsprojekt „Stadtlabor – Wege zur kolonialkritischen Stadt“ bietet in den kommenden Wochen neue Workshops für Lehrkräfte, Schulklassen und Jugendgruppen an. Mit den Veranstaltungen soll die Auseinandersetzung mit Kolonialismus, Widerstand und Rassismus in Schulen gefördert werden. Am Dienstag, 20. Februar 2024 findet die erste Veranstaltung „Rassismus in Schulbüchern – Postkoloniale Perspektiven im Unterricht“ mit der Göttinger Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Riem Spielhaus in Kooperation mit dem Projekt „Zwischentöne“ des Braunschweiger Georg-Eckert-Instituts statt. Sie beginnt um 15 Uhr im Stadtlabor. Eine Anmeldung ist erforderlich.

 

Außerdem möchte das Stadtlabor den anti-kolonialen Widerstand und koloniale Kontinuitäten bis in die Gegenwart sichtbarer machen. „In unserem offenen Archiv sammeln wir Wissen über die Kolonialvergangenheit vor Ort. Alle Menschen in Göttingen sind eingeladen, in der eigenen Familien- und in der Stadtgeschichte nachzuforschen und ihr Wissen und ihre Perspektiven einzubringen“, sagt die Leiterin des Stadtlabors, Prof. Dr. Sabine Hess vom Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Göttingen „Kolonialismus prägt uns stärker, als wir oft denken“, ergänzt Projektkoordinatorin Sarah Böger: „Auch in der Universität haben Rassismus und Kolonialismus eine Rolle gespielt. Diesen Teil der lokal-globalen Geschichte wollen wir in die Schulen tragen, weil der Umgang mit der antikolonialen und kolonialen Geschichte und Gegenwart ein wichtiges Thema für eine nachhaltigere und sozial gerechtere Zukunft ist.“

 

Neben Angeboten zur Weiterbildung von für Lehrkräfte und Bildungsarbeitende, bietet das Stadtlabor auch eine Comic-Ausstellung, Projekttage und Workshop für Schulen und Gruppen an. „Stadtlabor – Wege zur kolonialkritischen Stadt“ ist ein Kooperationsprojekt von Universität Göttingen, Göttingen Postkolonial, Entwicklungspolitisches Informationszentrum Göttingen (EPIZ), PLEA e.V., boat people projekt und Literarisches Zentrum Göttingen. Weitere Informationen sind unter www.stadtlabor.uni-goettingen.de/ zu finden.

 

Kontaktadresse
Sarah Böger
Georg-August-Universität Göttingen
Stadtlabor – Wege zur kolonialkritischen Stadt
Institut für Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie
Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-25349, E-Mail: stadtlabor@uni-goettingen.de
Internet: https://www.stadtlabor.uni-goettingen.de