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Press release: Messung von Gasaustausch und die Rechtfertigung staatlicher Strafe

No. 22 - 06.02.2025

Universitätsbund Göttingen e.V. verleiht Dissertationspreis an zwei Nachwuchswissenschaftler

 

(pug) Dr. Anas Emad und Dr. Carlos Mendoza Cruz sind für ihre Doktorarbeiten an der Universität Göttingen mit dem Dissertationspreis des Universitätsbundes Göttingen e.V. ausgezeichnet worden. Sie beschäftigten sich mit der Messung des Gasaustausches zwischen Land und Atmosphäre und mit der Rechtfertigung staatlicher Strafe durch Vergeltung. Die beiden Nachwuchswissenschaftler teilen sich den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis des Universitätsbundes, der von der AKB Stiftung gefördert wird. Sie erhielten die Auszeichnung am 5. Februar 2025 im Rahmen des Neujahrsempfangs der Universität Göttingen.

 

Messungen des Austausches von Treibhausgasen und anderen Substanzen zwischen der Landoberfläche und der Atmosphäre liefern wichtige Erkenntnisse über den Zustand der Umwelt, von der lokalen Luftqualität bis zum globalen Klimawandel. Der Forstwissenschaftler Emad entwickelte die Messmethode „eddy accumulation“ zu einem leistungsstarken neuen Werkzeug weiter. Er entwarf einen neuen theoretischen Rahmen, um den Nutzen dieser Methode unter realen Bedingungen zu verbessern, zum Beispiel bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten und unterschiedlicher atmosphärischer Stabilität. Zudem entwickelte er einen flexibleren Ansatz für die Luftprobenahme und eine neue direkte Methode zur Korrektur des Sensorverhaltens.

 

Eine Neubewertung des Vergeltungsbegriffs und eine Neuinterpretation der Strafrechtstheorie Immanuel Kants gelang dem Rechtswissenschaftler Mendoza Cruz. Er ordnete den Vergeltungsbegriff einer Straftheorie zu, die auch relative Momente des sogenannten Retributivismus einbezieht. In seiner neu entwickelten Theorie postulierte er, dass Strafe einen intrinsischen Wert hat, Strafe das negative Verdienst des Täters ausgleicht und Strafe zur Verwirklichung von Gerechtigkeit beiträgt. Dies zeigte er am Beispiel Immanuel Kant. Er legte dar, wie dessen Lehre des Strafrechts sich als eine Version des relativen Retributivismus auffassen lässt, die angemessen zwischen Freiheit, Recht, Gerechtigkeit, Vergeltung und Menschenwürde vermittelt.