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Press release: Von Menschenaffen, Biosignaturen in Gesteinen und der römischen Antike

No. 221 - 28.10.2019

Universitätsbund Göttingen e.V. verleiht Dissertationspreis an drei Göttinger Promovenden


(pug) Die Biologin Dr. Johanna Eckert, der Geobiologe Dr. Helge Mißbach und die Philologin Dr. Maren Elisabeth Schwab sind mit dem Dissertationspreis des Universitätsbundes Göttingen e.V. ausgezeichnet worden. Gewürdigt wurden damit ihre mit „summa cum laude“ bewerteten Promotionen an der Universität Göttingen auf den Gebieten der vergleichenden Psychologie und kognitiven Primatenforschung, der Erforschung des frühen Lebens auf der Erde und der Renaissanceforschung. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 5.000 Euro verbunden. Der von der AKB Stiftung geförderte Preis des Universitätsbundes wurde am 26. Oktober 2019 im Rahmen des Göttinger Alumni-Tages verliehen.

 

Bereits ab dem Kindesalter entwickeln wir Fähigkeiten, intuitiv Schlussfolgerungen über Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen zu ziehen. Bislang wurde angenommen, dass nur Menschen diese intuitive Statistik beherrschen. Johanna Eckert hat in ihrer Dissertation nun erstmals belegt, dass auch Menschenaffen dazu fähig sind. In der Auswertung mehrerer Serien von Experimenten kam sie außerdem zu dem Schluss, dass intuitive Statistik auch beim Menschenaffen mit sozialer und weiterer Kognition verbunden ist. Zudem weisen sie vergleichbare psychophysikalische Grundlagen und Eigenschaften auf wie Menschen.

 

Helge Mißbach analysierte organische Substanzen als „Biosignaturen“ in bis zu 3,5 Milliarden Jahre alten Gesteinen. Er untersuchte unter anderem die künstliche thermische „Reifung“ von Biosedimenten in Goldkapseln sowie Struktur und Verhalten abiotisch gebildeter organischer Substanzen. Seine Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für die Bewertung organischer Signale von der Marsoberfläche, wenn die Europäische Raumfahrtagentur ESA ab 2021 nach Spuren früheren Lebens auf dem Mars sucht. Helge Mißbach promovierte im Rahmen eines gemeinsamen Projekts von Geowissenschaftlichem Zentrum der Universität und Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.

 

Wie wurden in der italienischen Renaissance die materiellen Überreste der römischen Antike wahrgenommen? Wie verstanden und verarbeiteten die Zeitgenossen die aufgefundenen Inschriften, Münzen, Körper, Statuen, Schiffe und Ruinen? Maren Elisabeth Schwab untersuchte Briefe, Geschichtswerke, Tagebücher, Fachtraktate und Biographien sowie Stadtführer, Romane, Inschriften, Zeichnungen und Karten. Sie führt in ihrer Dissertation die Ergebnisse zu einer Gesamtinterpretation zusammen. Dabei nimmt sie die Leserinnen und Leser mit auf eine imaginäre Reise durch die Labyrinthe der Literatur, Mathematik, bildenden Kunst, Astronomie und Kartenzeichnung.