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Press release: Computersinne – Begegnungen mit Maschinen

No. 72 - 14.05.2021

 Ausstellung mit Objekten aus den Göttinger Universitätssammlungen geht online


(pug) Wie weit reichen unsere Sinne, um das Wissen auf einem 700 Meter langen Magnetband zu erfassen? Was hat ein Binokular aus dem 18. Jahrhundert mit unserer heutigen Webcam zu tun? Und welches Verhältnis haben wir eigentlich zu unserer Computermaus? Antworten darauf gibt es nun in der digitalen Ausstellung „Computersinne. Wie Magnetband, Binokular, Computermaus und Lochkartenlocher unseren Blick auf das Digitale verändern“ – zu sehen auf dem Kulturerbeportal Niedersachsen und unter https://computersinne.gbv.de/.

 

Ein Jahr lang haben sich Studierende der Universität Göttingen im Rahmen des interdisziplinären Seminars „Anthropotechniken – Sehen, denken, gehen mit Geräten“ mit Objekten aus den Universitätssammlungen auseinandergesetzt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Margarete Vöhringer fanden sie heraus, dass viele Objekte im Kontext von Forschungen entstanden oder zur Erforschung bestimmter Phänomene hergestellt wurden. Anhand von Exponaten aus dem Rechnermuseum der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen (GWDG) und der Sammlung historischer Gegenstände am Institut für Astrophysik der Universität Göttingen gewähren sie nun sehr individuelle Einblicke in vergangene und gegenwärtige Lebenswelten.

 

„Die Tatsache, dass viele dieser technischen Hilfsmittel Mensch-Maschine-Schnittstellen darstellen, blieb bisher oft unbeachtet“, so Vöhringer. Diese Anthropotechniken ergänzen, erweitern und optimieren nach Ansicht der Kunsthistorikerin das menschliche Vermögen. Sie stehen daher im Fokus der Ausstellung, die zunächst als eine Kabinettausstellung im Auditorium geplant war. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Vorhaben ins Digitale verlagert. Darüber hinaus führte die Pandemie den Studierenden die gegenwärtige Technik-Abhängigkeit vor Augen.

 

Im Zentrum der Mensch-Maschine-Schnittstellen stehen derzeit häufig mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablets oder Notebooks, aber auch der klassische PC mit Webcam und Headset – Geräte also, die fast jeder kennt und nutzt. „Anhand der historischen Sammlungsobjekte lässt sich neu auf die uns so vertrauten Alltagsgeräte schauen“, betont Vöhringer. Die digitale Ausstellung legt offen, wie bestimmte Geräte unseren Blick auf das Digitale verändern und welche Körpererfahrungen alltägliche Nutzerinnen und Nutzer mit den Gegenständen machen, die uns Zugang zu digitalen Lebenswelten verschaffen.

 

Einen Blick in das Making-Of der Ausstellung gewährt ein digitales Werkstattgespräch mit den Kuratorinnen und Kuratoren Philip Flacke, Julia Lehmann, Linus Rieß und Gesa Saloga. Dieses findet online am Mittwoch, 26. Mai 2021, um 18 Uhr statt. Interessierte sind herzlich willkommen und können sich unter der Emailadresse ibecker1@gwdg.de unverbindlich anmelden.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Margarete Vöhringer

Georg-August-Universität Göttingen
Professur für Materialität des Wissens
Zentrale Kus­todie und Kunst­geschichtliches Se­minar
Weender Landstraße 2, 37073 Göttingen

Telefon: 0551 39-26070

E-Mail: margarete.voehringer@phil.uni-goettingen.de 

Internet: www.uni-goettingen.de/de/566284.html