Digitales Lehren und Lernen an Schulen
No. 25 - 29.09.2021
Bundesweite Studie: Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Universität Göttingen legt Abschlussbericht vor
Drei von vier Lehrkräften würden gerne mehr digitale Elemente in ihren Unterricht einbauen, doch es gibt eine große digitale Spaltung zwischen Deutschlands Schulen. Während die einen über eine digitale Schulstrategie und über eine leistungsfähige Infrastruktur verfügen, fehlt es Lehrkräften an anderen Schulen am Internetzugang beim Unterrichten, an leistungsfähiger Technik und Unterstützung sowie an Fort- und Weiterbildung. So lauten zentrale Ergebnisse der bundesweiten Studie „Digitalisierung im Schulsystem 2021“ der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Universität Göttingen. Der Abschlussbericht wurde nun veröffentlicht.
Die Studie dokumentiert, welche weitreichenden Konsequenzen die digitale Spaltung zwischen Deutschlands Schulen für die Arbeitsbedingungen und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten von Lehrkräften hat. Aber auch die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler wird dadurch gefährdet. Die Studie empfiehlt deshalb: Schulen müssen eine digitale Strategie und ihre digitale Infrastruktur gezielt entwickeln.
Die Studienergebnisse zeigen einen Digitalisierungsschub an allen Schulen in der Corona-Pandemie. Jedoch ist derzeit offen, inwieweit die intensivierte Nutzung von Kommunikationsmedien, Lernplattformen und Web-Konferenzen perspektivisch auch zu pädagogisch integrierten Formen des digital unterstützen Lehrens und Lernens beitragen werden.
Die Studie legt zudem große Unterschiede bei den digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte offen. Die im Pandemie-Jahr forcierten Weiterbildungsaktivitäten in den Schulen reichen nicht, um ausreichende Sicherheit bei der Umsetzung des digitalen Lehrens und Lernens zu geben. Es fehlt überwiegend an unterstützenden digitalen Strategien in Schulen, an der aktiven Auseinandersetzung mit dem digitalen Lehren und Lernen, an der Förderung des kollegialen Erfahrungsaustausches. Darüber hinaus fehlt es den Lehrkräften auch an zeitlichen Spielräumen, sich den neuen Herausforderungen zu stellen und ihr Unterrichten nach den Möglichkeiten des digitalen Lehrens und Lernen zu gestalten.
Informationen zum Projekt und den Abschlussbericht gibt es hier .
Kontakt:
Dr. Frank Mußmann und Dr. Thomas Hardwig
Georg-August-Universität Göttingen
Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften
Weender Landstr. 3, 37073 Göttingen
Tel.: 0551 39-27468 / -24756