Papyrusfragment entpuppt sich als Papsturkunde
Forschende der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen haben überraschende Erkenntnisse zu einem Fragment zu Tage gefördert, das sich unter den Beständen des Diplomatischen Apparats befindet. Es ist ihnen gelungen, die beiden auf einem Textilgewebe aufkaschierten Papyrusstücke mit der Signatur App. dipl. 8 E als Teil einer päpstlichen Urkunde zu identifizieren. Es handelt sich dabei um den Schlussteil der einzigen päpstlichen Papyrusurkunde, die sich nördlich der Alpen erhalten hat. Der Hauptteil der Urkunde befindet sich im Landesarchiv NRW in Münster. Ausgestellt wurde die Urkunde im Jahr 891 von Papst Stephan V. für das Kanonissenstift Neuenheerse bei Paderborn. Wie die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen berichtet, beinhaltet das Göttinger Fragment griechische Schriftzüge, was in dieser Form einzigartig ist. Vom 21. September 2024 bis zum Jahresende werden das Göttinger Fragment und der aus Münster stammende Hauptteil der Urkunde in der Ausstellung „Corvey und das Erbe der Antike“ im Paderborner Diözesanmuseum zu sehen sein. Die Ausstellung beinhaltet neben der Papyrusurkunde noch rund 120 weiteren Leihgaben aus europäischen Museen, Bibliotheken und Archiven, die von Einblicken in die Forschungsarbeit untermalt werden.
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